Möglichkeiten der 3D-Digitalisierung von Kulturgut an der Bayerischen Staatsbibliothek

Horn, Felix

Ersten3-D-Aktivitäten im MDZ der Bayerischen Staatsbibliothek zur Erstellung von hochaufgelösten 3-D-Modelle gehen auf das Jahr 2007 zurück. Ziel war es, von wertvollen Prunkeinbänden hochaufgelöste 3-D-Modelle mit den dazugehörigen Farbinformationen zu erstellen.

Seit etwa 2012 setzt die BSB eigene 3-D-Scanner ein, um Kunstwerke digital zu vermessen. Mit einem Streifenlichtscanner werden Kunstwerke mit kleinem bis mittelgroßem Format (ca. 2 – 300 cm), mit dem Laserscanner große Objekte (ca. 3 – 20 m) erfasst.

Im Rahmen des Kulturportals bavarikon werden seit 2013 (an der Bayerischen Staatsbibliothek) Kunstwerke in ihrer dreidimensionalen Form erfasst.

Die Nachbearbeitung erfolgt mit der Scannersoftware und mit entsprechenden Programmen zum Postprocessing der 3D-Daten. In einem langwierigen Verfahren werden die Einzelscans fehlerkorrigiert, zusammengesetzt und zu einer Gesamtpunktwolke zusammen gefügt und anschließend in ein Gitternetz umgewandelt. Das Gitternetzmodell wird durch Texture Mapping mit Farbe versehen, d. h. es werden Digitalfotos aufgebracht.

Kunstwerke stellen aufgrund ihrer unterschiedlichen Alterungszustände, ihrer Materialvielfalt und ihrer verschiedenen Geometrie eine Herausforderung bei der 3-D-Digitalisierung dar. Jede Vermessung bedeutet daher, sich individuell auf das Messobjekt einzustellen und seine Besonderheiten zu berücksichtigen.

Die äußere Form, seine Farbigkeit und besonders der Glanz sind wichtige Faktoren bei der 3-D-Vermessung eines Kunstwerks und beeinflussen das Resultat.

Als Ergebnis für die 3-D-Digitalisierung von Kunstwerken wird ein komplettes, hochaufgelöstes und farbechtes Modell angestrebt. Die entstandenen hoch aufgelösten 3D-Modelle werden in der Regel so aufbereitet, dass sie auch im Internet präsentiert werden können.