Bibliothek Y - Gedanken zur Zusammenarbeit in Bibliotheken

Danowski, Patrick

Mit dem Term "Bibliothek Y“ möchte ich ein Konzept beschreiben, wie die Zusammenarbeit in Bibliotheken aussehen kann, damit es Bibliotheken und Bibliothekaren leichter fällt, auf eine immer komplexere Welt zu reagieren. Das Umfeld von Bibliotheken verändert sich immer schneller und wird daher als zunehmend komplex empfunden. Machine Learning, Data Science, Digitale Sprach Assistenten, Semantisches Netz und Open Access Transition sind nur eine kleine Auswahl der derzeitigen Trends und Themen, die für Bibliotheken relevant sind. Wie kann es uns gelingen, mit dieser Komplexität Schritt zu halten? Bibliotheken sind gezwungen, sich vom Bewahrer zum Neuerer zu entwickeln. Für einzelne Mitarbeiter kann sich dies wie Chaos anfühlen, da die gewohnte Regelhaftigkeit des Arbeitsumfeldes zunehmend verloren geht.

Bibliothek Y basiert in der Grundidee nicht auf dem Konzept der Generation Y (auch wenn es Gemeinsamkeiten gibt). Die Basis bildet vielmehr eine Untersuchung des Psychologen David McGregor vom MIT (1960) über zwei grundsätzlich unterschiedliche Menschenbilder, die unserem Verhalten in der Zusammenarbeit zugrunde liegen. Die Theorie X geht von einer extrinsischen Motivation aus, also von einem faulen Menschen, der motiviert werden möchte, die Theorie Y beschreibt hingegen den intrinsisch motivierten Menschen, der von sich heraus etwas erreichen möchte. Mit der Bibliothek Y möchte ich somit einen Ansatz beschreiben, der grundsätzlich davon ausgeht, dass jede/r Mitarbeiter/in intrinsisch motiviert ist und aus Eigenverantwortung über sich hinaus wachsen kann.

In meinem Vortrag möchte ich dazu Ansätze und Ideen aus aktuellen Diskussionen der Industrie vorstellen, und wie sich dies in unsere Zusammenarbeit integrieren lässt. Der Ansatz stellt sowohl neue Anforderungen an Führungskräfte als auch an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.