Archive, Bibliotheken, Museen - alle in einem „digitalen Boot“. Spartenübergreifende Digitalisierung und ihre besonderen Herausforderungen.

Kempf, Klaus

Der oft gebrauchte Begriff „Information im Kontext“ erreicht eine ganz neue Qualität, wenn er sich auf den Aufbau einer digitalen Sammlung von Objekten aus Archiven, Bibliotheken und Museen bezieht. Wenn der Nutzer in einem Portal zu einem musealen Objekt (in 3D) die einschlägigen Archivalien und die dazugehörige Fachliteratur findet. Ein Blick hinter die Kulissen der digitalen Produktion im Rahmen des Kulturgutdigitalisierungsprojekts bavarikon zeigt, dass sich die aus der bibliothekarischen Retrodigitalisierung bekannten Herausforderungen und Probleme fast exponentiell vervielfachen. Das institutionenübergreifende Projektmanagement von nach Größe und Inhalt äußerst unterschiedlichen Partnereinrichtungen mit extrem heterogenen Objekten verlangt Konzepte und Strategien, die keinem Lehrbuch zu entnehmen sind. Analog gilt dies für das Vorgehen bei der Vereinheitlichung bzw. der Standardisierung von Metadaten(formaten). Last but not least sind auch bei der Datenpräsentation und –bereitstellung neue Lösungsansätze gefordert, wenn die (Objekt)Datenhaltung – im Unterschied zur Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und Europeana - weitgehend direkt im Portal selbst geschehen und nicht auf eine bloße Verlinkung zurückgegriffen werden soll. Im Vortrag soll exemplarisch aufgezeigt werden, welche Lösungsansätze entwickelt und vor allem wie sie umgesetzt wurden. Die Veranstaltung betrifft alle, die sich - egal in welcher Größenordnung und Konstellation – heute oder in absehbarer Zeit mit dem Thema spartenübergreifender digitaler Sammlungen befassen.