Das multifunktionale Werkzeug der Digitalisierung GOOBI

Neuböck, Gregor

Als die OÖ Landesbibliothek im März 2010 mit der Digitalisierung urheberrechtsfreier Materialien begann, war nicht annähernd abzuschätzen, wie breit und umfangreich sich dieses Projekt entwickeln würde. Die Open-Source-Software GOOBI deckt heute unterschiedlichste Bereiche der Digitalisierung ab. Galt es in den Anfängen der Digitalisierung Bücher zu scannen und diese in einfacher Form online zu stellen, werden mittlerweile vielfältige Anforderungen an eine Digitalisierungssoftware gestellt. Und so werden heute bei uns umfangreiche Workflows gestaltet und gesteuert. Unterschiedlichste Materialien, von der Hochschulschrift über elektronische Pflichtexemplare bis hin zu mittelalterlichen Handschriften, werden in Goobi verarbeitet und verwaltet. Die derzeitigen Workflowschritte eines Standardwerkes lauten "Bibliographische Aufnahme", "Scannen", "Qualitätskontrolle", "Automatischer Kopier- und Tiffheaderschritt", "Meta- und Strukturdatenbearbeitung", "OCR-Schritt", "URN-Generierung", "Export in den Viewer", "URN-Eintragung" und "Archivierung" und zeigen ein wenig von der Komplexität der ablaufenden Prozesse. Weiterentwicklungen, die einerseits von der "Goobi-Community" angeregt bzw. angestoßen werden, stehen andererseits einer raschen und professionellen Umsetzung durch die Softwareentwickler gegenüber. Jährliche Communitytreffen fördern den Austausch zwischen den verschiedenen Anwendern und befruchten die sehr dynamisch ablaufende Entwicklung von Goobi zusätzlich. Und so gibt es eine Fülle an verschiedene Modulen und Funktionalitäten, die Goobi erweitern und dadurch Arbeitsprozesse vereinfachen bzw. automatisieren. Weil Goobi unglaublich fein konfigurierbar ist, hat es sich für uns zu einer Art "Schweizer Messer" der Digitalisierung entwickelt und wird mittlerweile bei annähernd allen Materialien der Bibliothek eingesetzt.